In den Sümpfen #009

Wieder wiegen weiche Winde willige Wellenwanderer weiter durch die See und in Richtung Sumpfstadt. Es wird auch höchste Zeit, dass die Gefährten dort ankommen, denn die Zeit drängt – die belagerte Stadt wird wohl nicht mehr lange dem Hunger und den Angriffen trotzen können.

Sumpfstadt war einst eine prächtige Handelsstadt und liegt geschützt in einem von Landmassen umschlungenen Teil des Meers. Was einst ihr Vorteil war, wird nun gegen sie verwendet. Schon lange bevor die Abenteurer ihr Ziel erreichen, sehen sie auf den Sumpfstadt umgebenden Inseln etliche verdächtige Lagerfeuer. Ein kurzer Erkundungsflug von Willi bestätigt, dass es sich dabei um Wachposten der belagernden Echsenmenschen handelt. Im Schutz der Nacht und begünstigt durch einen leichten Nebel schaffen es die Abenteurer auf ihrem Schiff den scharfen Blicken der Wachen zu entgehen und unbemerkt die Inseln zu passieren.

Nur noch wenige Meilen trennen sie von der Sumpfstadt, die nun am Horizont schon als gezwirbelter Turm in marmorfarbenem Glanz erstrahlt. Das Bauwerk sticht unbeeindruckt von den säuselnden Wellen, die es umgeben mitten aus dem Meer. Die Echsen scheinen jedoch nicht der einzige Feind der Stadt zu sein. Auch die Natur scheint sich Stück für Stück das zu nehmen, was ihr genommen wurde. Die ersten Stockwerke des Turms ruhen vom Wasser bedeckt unter dem Meeresspiegel.

Das Gebiet direkt um die Stadt wird von etlichen Floßen patrouilliert. So beschließen die Gefährten sich an einem waghalsigen Plan zu versuchen. Willis Flügel surren unbekümmert, als er sich auf macht zur Spitze des Turms. Die anderen prüfen noch ein letztes Mal den Sitz der Atemmaske, bevor sie ins kühle Nass springen und zusammen mit ein paar erschrockenen Fischen in Richtung Stadt tauchen. Nur der Drachengeborene und das Drachenjunge, für die die Masken nicht reichen schwimmen auf der Wasseroberfläche. Um trotzdem nicht unnötig offensichtlich aufzufallen, verwandelt sich der Drachengeborene in einen der Echsenmenschen in der Hoffnung sie täuschen zu können, falls sie ihn bemerken.

So wie es das Schicksal wird eines der Floße tatsächlich auf ihn aufmerksam. Vor allem der kleine Drache erschreckt die Echse und entfacht Argwohn. Auch das Argument Shiotroth sein ein Mitglied einer geheimen Spezialeinheit und die keine Flammenkugel sein Dienstdrache beeindruckt die Echse nicht. Zischend ruft sie nach Verstärkung. Auch als Schmerzensschreie es begleiten will das Zischen nicht abbrechen. Dieses Mal ist es jedoch das Geräusch von Fleisch, das brennend von einem Schädel schmilzt, als der Drache auf Shiotroths Geheiß das Gesicht der Echse in ein loderndes Inferno verwandelt. Die Taucher, die dem Schwimmer unter Wasser gefolgt sind, erkennen die Auseinandersetzung und greifen ein. Allen voran der Ork, der die nun antrudelnde Verstärkung in die Mangel nimmt. Nach einem kurzen Kampf sind die Echsen besiegt und die Abenteurer treibt es weiter zum Turm.

Willi schafft es in der Zwischenzeit den Turm zu erkunden und macht dort Bekanntschaft mit dem König von Sumpfstadt. Dieser erzählt ihm von den Strapazen, die die Bewohner über die letzten Monate erleiden mussten. Der König schildert außerdem, dass sie schon länger aus dieser Stadt ausziehen wollen, der ehemalige Sumpf nun immer weiter den Turm in Beschlag nimmt und ein Stockwerk nach dem anderen Flutet. Sie hätten sogar schon eine neue Stadt gebaut. Er bittet die nun wieder vereinten Abenteurer ihnen zu helfen die Stadtbewohner und deren Habseligkeiten in diese neue Heimat zu führen. „Ihr werdet reich belohnt“, schließt er seine Rede.

Mit Schätzen und Dukaten in den Augen willigen die Gefährten ein, holen ihr Schiff herbei und beginnen mit dem Einladen der Flüchtlinge.